Ein Abend in Amberg – Lichtspuren entlang der Vils

Es gibt Abende, an denen eine Stadt ganz anders wirkt als tagsüber. Leiser, konzentrierter, fast so, als würde sie nur denjenigen ein paar Geheimnisse zuflüstern, die bereit sind, stehenzubleiben und hinzuschauen. Genau so fühlte sich mein Spaziergang durch Amberg an diesem Abend an – begleitet vom Rascheln nasser Blätter, dem gedämpften Brummen vereinzelter Autos und dem warmen Schimmer der Laternen, die die alten Gassen zum Leuchten bringen.

Zwischen Herbstlaub und warmem Licht

Gleich zu Beginn meines Rundgangs führte mich der Weg an einem kleinen, etwas verschlafenen Stand vorbei, der in sanftem Laternenlicht lag. Auf dem Boden sammelte sich das feuchte Herbstlaub, das sich wie ein Teppich über den Weg legte. Die Szenerie wirkte still – fast so, als würde der Ort darauf warten, dass bald wieder Menschen vorbeikommen, um Glühwein oder Gespräche mit Freunden zu teilen. Die Lichterketten über dem Dach gaben dem Ganzen einen Hauch von Vorfreude, vielleicht auf die kommenden Wintertage.

Am Fluss entlang – die Vils bei Nacht

Weiter ging es hinunter zur Vils, wo Amberg eine seiner schönsten Seiten zeigt. Das Wasser spiegelte das Licht der Laternen, und die Silhouette der Altstadt stand scharf gegen den dunklen Himmel. Besonders eindrucksvoll war der Blick auf die Kirche, die mit ihrem Turm wie ein ruhiger Wächter über der Stadt stand. Ein Bus bog gerade um die Ecke, seine Scheinwerfer warfen helle Lichtflecken auf das Kopfsteinpflaster – ein Moment, der das Nebeneinander von Geschichte und Gegenwart wunderbar einfängt.

Versteckte Winkel und jahrhundertealte Mauern

Mein letzter Halt führte mich in einen kleinen nennen wir es Innenhof, den ich fast übersehen hätte. Dort, unter einer nostalgischen Laterne, offenbarten sich die Farben der alten Mauern: verblasstes Gelb, abgeschabte Stellen, ein Holztor, das seine eigene Geschichte zu erzählen scheint. Die Lichtquelle darüber setzte den ganzen Ort in eine leise, warme Stimmung. Buschwerk rankte sich an einer Ecke entlang, als wolle die Natur sich ein Stück der alten Architektur zurückholen.

Solche Spaziergänge erinnern mich daran, wie viel Magie in alltäglichen Orten steckt – besonders dann, wenn man sie im richtigen Moment besucht. Amberg hat mir an diesem Abend seine ruhige, nachdenkliche Seite gezeigt. Zwischen Wasser, Licht und historischen Mauern findet man hier nicht nur schöne Motive, sondern auch kleine Ruhepausen für den Geist.

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Zwischen Nebel und Restlicht – Ausflug ins Ungewisse