Winterzauber am Haidweiher
Ein Spaziergang neben dem gefrorenen See. Heute, am zweiten Weihnachtsfeiertag, habe ich mir frühmorgens die Wanderstiefel geschnürt und bin trotz der beißenden Kälte zum Haidweiher bei Amberg aufgebrochen. Der Haidweiher, dieses idyllische Stillgewässer in Kümmersbruck, das ich sonst vor allem aus dem Sommer kenne – mit Wasserskifahrern, die elegant über die Wellen gleiten, und Anglern am Ufer – zeigte sich heute in einer völlig anderen, fast magischen Gestalt: gefroren.
Die Temperaturen lagen in der Früh bei frostigen minus 2 bis minus 3 Grad Celsius, die Luft war trocken und klar, und der Himmel strahlte in einem makellosen Blau. Kein Hauch von Wind, nur diese kristallklare Stille, die man nur im Winter so intensiv spürt. Als ich am Ufer ankam, bot sich ein atemberaubender Anblick: Die gesamte Oberfläche des etwa 20 Hektar großen Weihers war mit einer Eisschicht überzogen. Kein offenes Wasser weit und breit – stattdessen eine glatte, weißlich schimmernde Fläche, die unter dem ersten Sonnenlicht funkelte, als wäre sie mit Millionen winziger Diamanten bestreut.
Ich bin vorsichtig auf das Eis gegangen am Ufer. Es knackte leise unter meinen Schritten, fühlte sich aber stabil an – dick genug für einen Spaziergang am seichten Ufer, aber natürlich immer mit Respekt vor der Natur. Direkt auf den See kann man nicht. Das ist zu gefährlich, denn dafür reicht die Eisdecke nicht aus. Sowas sollte man sowieso lassen, dass ist nie eine gute Idee. Die Vögel waren heute ruhiger als sonst; nur ein paar Reiher kreisten über dem Weiher, und in der Ferne hörte man ab und zu einen Specht.
Der Haidweiher im Winter ist eine ganz eigene Welt. Weg vom Trubel des Sommers, wo der Wasserski-Club Haidweiher für Action sorgt und der Fischerei-Verein Amberg die Angler betreut. Jetzt herrscht Ruhe, eine tiefe Winterruhe, die uns Menschen die Chance gibt, die Natur in ihrer puren, kargen Schönheit zu erleben. Die Kälte biss in die Wangen, die Finger wurden trotz Handschuhen taub, aber genau das machte den Ausflug so besonders: Diese rohe, unverfälschte Winterstimmung, die man nur hier in der Oberpfalz so findet.
Nach gut einer Stunde bin ich wieder zurückgekehrt. Solche Momente erinnern einen daran, warum man die Heimat liebt – egal ob im grünen Sommer oder im weißen Winter. Der Haidweiher hat heute bewiesen: Er ist nicht nur ein Sport- und Angelparadies, sondern auch ein Ort für stille Winterwunder.
Hier ein paar meiner Bilder vom iPhone und er EOS.
vLog