Ein Nussbaum im Wolfsrevier
Auf der Suche nach den verborgenen Schätzen. Heute war einer dieser Tage, an denen man einfach raus muss. Kein Regen, angenehme Temperaturen, der Himmel halb bedeckt, aber hell genug, dass der Wald nicht düster wirkt. Ausserdem war ich über eine Woche lang krank zuhause. Also nix wie endlich mal "Raus in den Wald".
Da kam es mir somit ganz recht, mitzukommen um einen ganz bestimmten Nussbaum zu finden – einen alten Walnussbaum, der irgendwo auf einer Lichtung oben auf der Anhöhe stehen soll. Mitten durch ein Weihergebiet, tief im Wolfswald, wo kaum ein Mensch unterwegs ist. Beste ever. Fett Ruhe im Nix.
Manche Wege waren übersät mit frischen Wildschweinspuren. Große, tiefe Trittsiegel, umgepflügte Erde, als hätte jemand mit einem kleinen Bagger gewütet. Eine Rotte war offenbar gerade erst durchgezogen – manche Spuren so frisch, dass die Erde noch feucht glänzte. Man läuft da und denkt sich: „Okay, die sind echt groß. Und echt viele.“ Aber gesehen habe ich keins. Nur die Spuren. Und dieses leise Gefühl, dass man gerade durch jemand anderen sein Wohnzimmer stapft.
Nach einer kurzen steilen Passage, war sie dann da: die Lichtung. Ackerfläche, ein paar Schlehenbüsche, feuchte Erde und mittendrin – er. Der Nussbaum. Alt, knorrig, mit einer Krone, die aussieht, als hätte sie schon ein viele Jahrhunderte auf dem Buckel. Das will ich mal mit Blattwerk sehen. Denne danne, im Sommer.
Manchmal muss man einfach losgehen, ohne Plan B, ohne Garantie, dass man findet, was man sucht. Einfach loswandern mit einem Ziel um zu schauen was denn dann da ist.
Hier zeige ich Dir nun meine Bilder von heute und wünsche Dir ein schönes Wochenende.