Ein Abbild vom Sehen von Nichts

Was oder welche "Farbe" siehst Du, wenn Du die Augen schliesst? Es ist NICHT schwarz. Die "Farbe" hat sogar einen Namen. Sie heisst "Eigengrau".

Eigengrau (auch: Eigenlicht) beschreibt die graue oder leicht flimmernde Farbe, die wir sehen, wenn kein Licht auf die Netzhaut fällt – z. B. bei geschlossenen Augen in völliger Dunkelheit.

Du erwartest vielleicht, dass völlige Dunkelheit schwarz aussieht – doch das menschliche Sehsystem arbeitet anders:

  • Selbst ohne Licht senden deine Photorezeptoren (vor allem Stäbchen) in der Netzhaut spontane elektrische Signale.

  • Diese neuronale Grundaktivität erzeugt einen konstanten "Hintergrundrauschen" im visuellen System.

  • Das Gehirn interpretiert diesen Zustand als eine dunkelgraue Fläche – das Eigengrau.

Was passiert im Gehirn?

Das Sehsystem hat eine Art Grundrauschen, das auch ohne äußere Reize weiterläuft. Es ist ein Schutzmechanismus gegen totale Reizlosigkeit: Das Gehirn füllt buchstäblich die Leere. Bei geschlossenen Augen und Dunkelheit bleibt die visuelle Verarbeitung aktiv, aber ohne externe Daten.

Viele berichten, dass sich das Eigengrau in tiefer Dunkelheit zu Farbmustern oder Phosphenen (Lichtschein ohne Lichtquelle) verändern kann. Es ist ein beliebtes Studienobjekt in der bewusstseinsorientierten Neurowissenschaft.

Kann man das irgendwie Visualisieren? Annähernd ja, denn das „Sehen von Nichts“ lässt sich schwer exakt abbilden:

So schaut es also aus :) Schönes Wochenende da draussen.

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